Die Fortschritte im geförderten Breitbandprojekt können sich für das nun fast abgeschlossene Baujahr sehen lassen. Mehr als 55 Prozent der insgesamt knapp 80 Kilometer umfassenden Tiefbautrasse konnten durch die beauftragten Fachunternehmen bereits realisiert werden. Weiterhin ist es gelungen 10 Netzverteiler im Stadtgebiet zu installieren und rund 50 km Kabelschutzrohre und Mikrorohverbände zu verlegen. „In Anbetracht des überhitzten und hochausgelasteten Tiefbaumarktes sind wir mit diesem Zwischenstand hochzufrieden“ meinten Jens Hartlep und Alwin Hartmann, Geschäftsführer der stadteigenen Badgesellschaft, die das Großprojekt gemeinsam federführend verantworten.
Mit einem Bauvolumen von mehr als 15 Millionen Euro handelt es sich um eines der größten Infrastrukturprojekte der Stadt Eisenach in den letzten Jahren. Die Umsetzung des Projektes erfolgt im sogenannten Betreibermodell, wodurch die Kommune Eigentümer der fertiggestellten Glasfaserinfrastruktur bleibt und somit kommunales Anlagevermögen aufbaut. Diese wegweisende Entscheidung lässt Eisenach innerhalb Thüringens eine Vorbildrolle einnehmen. Als Pächter und Netzbetreiber für das Vorhaben konnte die Thüringer Netkom im Rahmen eines Vergabeverfahrens gewonnen werden.
Das Projekt erstreckt sich auf die sogenannten „weiße NGA-Flecken“, also Gebiete innerhalb der Stadt, in denen eine Versorgung mit einer Downloadrate von mindestens 30 Mbit/s aktuell nicht vorhanden und innerhalb der nächsten drei Jahre auch nicht zu erwarten ist. Der Ausbau findet mit durchgängiger Glasfasertechnologie statt, wodurch Datenübertragungsraten von einem Gigabit pro Sekunde an den betroffenen Endkundenanschlüssen zur Verfügung stehen. Dadurch werden verlässlich die Möglichkeiten für Homeoffice sowie Cloud- und Streaminganwendungen geschaffen.
Mittelfristiges Ziel ist es, einen flächendeckenden Ausbau mir Gigabitanschlüssen in der Stadt zu realisieren, um sich als eines der schnellsten Mittelzentren mit Teilfunktion eines Oberzentrums Deutschlands zu etablieren und den Wirtschafts- und Lebensstandort für Bürger und Gewerbetreibende damit noch attraktiver zu gestalten. Für das kommende Jahr ist es vorgesehen, das erfolgreiche Projekt fortzuführen, indem zunächst innerhalb von Gewerbe- und Industriegebiete die Voraussetzungen für den Bau von Glasfaseranschlüsse geschaffen werden. Auch für Privathaushalte soll die nächste Stufe des geförderten Ausbaus in den sogenannten „grauen Flecken“ – also Gebieten, in welchen keine zuverlässige Bandbreiten in Höhe von 100 Mbit/s im Download gewährleistet werden können – im kommenden Jahr vorbereitet werden.